Camperrundreise 2004

Wieder mal war eine Reise nach Kanada geplant. Diesmal mit meiner Freundin und ihrer Freundin. Da beide vorher noch nicht in Kanada waren, hatten wir uns für diese Camperrundreise die klassische Route durch British Columbia ausgesucht. Der Tourenverlauf ähnelt somit dem unserer Pellytour von 2000. Ab Jasper fuhren wir dann einen anderen Streckenverlauf zurück nach Vancouver. Wir wollten über den Wells Gray Nationalpark fahren. Als Tourenverlauf war geplant von Vancouver über Harrison Hot Springs in die Nationalparks zu fahren und dann von Revelstoke über Banff nach Jasper. Ab dort zum Wells Gray Park um mit die höchsten Wasserfälle von Kanada anschauen. (Ein ausführlicher Bericht über unseren Streckenverlauf mit den einzelnen Orten und der Kilometerangabe steht am Ende dieses Berichtes). Zuerst flog ich aber mit meiner Freundin nach Toronto, um dort einen Bekannten zu besuchen, und uns drei Tage Toronto und die Umgebung mit den Niagara Wasserfällen anzuschauen. Die dritte Person stieß dann in Vancouver dazu.

Hier sind wir bei einem Ausflug zu den Niagarafällen. Auf dem oberen Bild ist die amerikanische Seite der Fälle zu sehen und unten die kanadische. Die schönere Aussicht ist auf Kanadas Seite. Man kann bis zu der Abbruchkante gehen und die Fälle sind dann nur einen Meter entfernt. Es ist möglich mit einem kleinem Boot bis zu den Fällen zu fahren, allerdings wird man durch die Wassergischt ziemlich nass und es ist besser den blauen Schutzumhang, welchen man beim Einsteigen bekommt, anzuziehen.

Eine Hafenrundfahrt in Toronto mit Blick auf die Skyline. Links ist der Skydom zu sehen und der CN Tower, der höchste Turm der Welt. Rechts ist die City von Toronto.

Nach drei Tagen in Toronto sind wir dann nach Vancouver geflogen. Da wir auch hier noch Bekannte besuchen wollten, haben wir uns auch hier erst zwei Tage aufgehalten und Vancouver angeschaut. Nachdem die dritte Person angekommen war haben wir unseren Camper abgeholt und unsere Tour konnte nun starten. Hier auf dem Bild ist unser Fahrzeug zu sehen. Ein C 30 Camper mit einer Länge von fast 10 Metern. Für drei Personen mehr als genug Platz. Unser erster Campingplatz in Harrison Hot Spring. 

Harrison Hot Spring an einem wunderschönen Morgen. Wie auf fast der gesamten Tour hatten wir sehr vie l Glück mit dem Wetter. Überall Sonnenschein und super Temperaturen, ausser auf Vancouver Island welches wir zum Schluss machten. Dort regnete es an zwei Tagen.

Der See bei Harrison mit Blick auf die Berge.

Am Staudamm in Revelstoke. Bei unserer Pellytour war es noch möglich den Damm auch von innen zu besichtigen. Nach dem 11.September wurde dies aber untersagt und es ist nun auch nicht mehr möglich auf den Damm zu gehen. 

Auf dem Hausberg bei Revelstoke. Von hier hat man einen wunderschönen Rundblick auf die umliegenden Berge, allerdings nur bei guter Sicht. Es ist nur möglich mit dem Bus ganz auf die Spitze zu fahren oder man macht einen gemütlichen Spaziergang vom Parkplatz zur Spitze. Dauer etwa, je nach Geschwindigkeit, 30 - 45 Minuten. Für den Gipfel empfiehlt es sich eine leichte Jacke mitzunehmen. Es pfeift manchmal ein kalter Wind oben.

Auf dem Gipfel mit Rundblick.

Auf der Fahrt von Revelstoke nach Radium Hot Spring über den Roger Pass. Wie fast immer Einsamkeit obwohl doch die Hauptreisezeit war. Unterwegs sah man nicht sehr viele Touristen, nur an den Orten traf sich dann wieder alles. Da kann es auch passieren, dass die gewünschten Campingplätze schon voll sind. Was aber eigentlich kein Problem ist, man sucht sich dann einen anderen in der Umgebung. Nur wer ganz spät ankommt der kann auch Pech haben und nirgends einen Platz zum Übernachten bekommen.

Am Roger Pass Center eine kleine Pause. Die Passhöhe erreicht hier ihren höchsten Punkt mit über 1600 Metern.

Einfahrt zum Kootenay National Park bei Radium Hot Springs. Hier gibt es die heissen Quellen zum Baden. Unten ist der Sinclayr Canyon. Man fährt hier von Radium aus durch. Links und rechts sind die Felsen, gleich dahinter die heissen Quellen.

Halt im Kootenay Park. Wie bei unserer Tour 1999 wieder herrliches Wetter und ein schöner Ausblick auf die Landschaft.

In Banff bei den Bow Falls. Die Umgebung von Banff lädt zum Wandern, zum Schauen und nur dem Geniessen ein. Die Strecke von Banff nach Jasper, auf dem Icefield Parkway, ist einer der schönsten Streckenabschnitte in den Rocky Mountains. Überall besteht die Möglichkeit anzuhalten und die Naturschönheiten dieses Landes sich anzuschauen.

Am Johnson Canyon mit seiner Schlucht und den beiden Wasserfällen, den Upper Falls und den Lower Falls. Bis zum unteren Wasserfall läuft man etwa 30 Minuten. Zu dem zweiten ist es ein bisschen weiter. Als Halbtagesausflug aber sehr schön.

Überall an der Felswand wurden Wanderwege angebracht. 

Weiter auf der Fahrt zu einem der schönsten Seen, dem Emerald Lake. Ein Stopp dort ist einfach ein muss. Man sollte aber versuchen möglichst früh dort zu sein, da im Tagesverlauf die ganzen Reisebusse dort Rast einlegen und mit der Ruhe ist es dann vorbei.

Der Emerald Lake

Weiter zu den Takakkaw Falls, über 250 Meter hoch. Der ganze Wasserfall mit seinem Beginn ist nicht zu sehen. Dafür musste man eine Klettertour machen.

Die Anfahrt zu den Takakkaw Falls ist nicht ganz einfach. Mit dem Auto oder einem kleineren Wohnmobil kein Problem, aber ab einer Grösse von 27 Fuss Wohnmobilen doch schon etwas schwieriger. Die Strecke verläuft in Serpentinen und bei grösseren Fahrzeugen muss dann an den jeweiligen Kurven mit Rangieren angefangen werden. Es gibt Ausweichstellen wo man vor und zurück setzten kann. Es wird dann eine zweite Person zum Einweisen benötigt.

Am Peyto Lake im Nationalpark von Banff zwischen den Rocky Mountains.

Am Columbia Icefield. Diesmal haben wir uns den Gletscher nur von unten angeschaut und sind nicht auf den Gletscher gefahren.

Tiere am Strassenrand die sich durch den Autoverkehr nicht stören lassen.

Bei den Sunwaptafalls auf dem Weg nach Jasper.

Ankunft in Jasper. Hier waren wir drei Tage. Von hier besteht die Möglichkeit mehrere Ausflugsziele anzusteuern. Es gibt den Whistler Mountain, der Hausberg von Jasper. Auf diesen kann man wandern oder mit der Seilbahn hinauffahren. Von oben besteht ein schöner Rundblick über ganz Jasper und seine Umgebung. Man kann von hier aus die Seen Medicine Lake und den Maligne Lake  gut als Tagesausflug erreichen. Um Jasper selbst gibt es auch mehrere Seen die zum Baden einladen, was von uns auch gemacht wurde. Wanderungen sind möglich und auch Reitausflüge. 

Badesee bei Jasper. 

Unsere Haustiere auf dem Campingplatz in Jasper. Die Tiere haben keine Scheu und kommen zur Futtersuche bis ans Wohnmobil. Das gleiche machen aber auch bestimmte Bären. Auch diese kommen auf den Campingplatz um sich Futter zu suchen. In unserer Zeit in Jasper galt eine Bärenwarnung. Dies bedeutet, irgendwo im Umfeld des Campingplatzes läuft ein Bär herum. Dies ist dann ein sogenannter “Dreckiger Bär” (Dirty Bear).  Normal geht ein Bär dem Menschen aus dem Weg, aber dieser hat gelernt bei Menschen gibt es Abfälle und Futter. Somit kommt er immer wieder in die Nähe von Menschen. Sollte er dabei Futter riechen oder sehen wird er sich das auch holen und wenn der Mensch dann versucht sein Essen zu verteidigen wird er denn kürzeren ziehen. Darum sollten auch keine Essensabfälle einfach so neben dem Zelt oder dem Wohnmobil liegen. Dafür gibt es extra  Abfalleimer die gegen Bären gesichert sind.

Einfahrt in den Mount Robson Park. Der Mount Robson hat ein Höhe von 3954 Metern. Die meisten Tage versteckt er sich hinter Wolken aber heute zeigte er sich in seiner ganzen Pracht. 

Hier sind wir im Wells Gray Park. Obwohl er mit einer der grössten und auch schönsten Nationalparks in Kanada ist, ist er nicht von Touristen überlaufen. Die meisten schauen sich halt Banff Nationalpark, Yoho Nationalpark und den Jasper Nationalpark an. Der Wells Gray Park hat aber mit die schönsten Wasserfälle. Die Helmcken Falls mit einer Höhe von über 137 Metern. Des Weiteren gibt es mehrere schöne Seen und viele gute Wanderwege. Ein Aufenthalt lohnt sich hier also immer. Um zu diesem Park zu kommen gibt es zwei Einfahrten. Die erste und bekanntere ist über Clearwater und die zweite Möglichkeit besteht von Blue River aus. Über Blue River zum Murtle Lake ist es aber nur eine schlechte Schotterstraße und für größere Wohnmobile nicht ganz einfach.

Am Murtle Lake

Im Wells Gray am Murtle Lake. Wie gesagt fährt man hier eine Schotterstrasse. Anschliessend vom Parkplatz noch eine Stunde Wanderung. Als wir vom Parkplatz losliefen in den Wald, stand  hinter der Kurve ein Bär auf dem Weg. Da er uns aber weder gesehen noch gehört hatte und wir uns auch leise verhielten, trottete er gemütlich weiter ins Unterholz. Man hörte noch eine ganze Zeitlang wie er Zweige zertrat. Man ist halt in Bärengebiet.

Im Wells Gray bei den Dawson Falls.

Die Helmcken Falls 

Blick über das Tal von den Spahats Falls aus gesehen. Dieser Wasserfall liegt gleich nach der Einfahrt in den Wells Gray Park. Es gibt im Park mehrere Campingplätze aber  keine Einkaufsmöglichkeit. Wer also dort bleiben möchte, sollte alles mitbringen.

Nachdem wir mit unserer Rundtour durch die Parks fertig waren, sind wir noch nach Vancouver Island gefahren. Hier befinden wir uns gerade an Bord der Fähre von Horseshoe Bay nach Nanaimo und zurück ging es von Victoria nach Tsawwassen. Für die Überfahrt hatten wir kein Ticket reserviert, es ging nach dem Prinzip “first come - first serve”. Da wir auf dem Festland immer mit schönem Wetter versorgt waren, regnete es auf der Überfahrt. Man kann halt nicht immer alles haben. 

Hier bei einer Rast in Coombs. In diesem Gebäude befindet sich ein Restaurant und ein Bauernmarkt. Dort bekommt man gutes Obst und Gemüse und auch weitere Lebensmittel. Die Besonderheit von diesem Lokal ist, auf dem Dach leben Ziegen. Im hinteren Teil haben sie ihren Stall.

In der Hauptstadt von British Columbia, Victoria. Das Parlament und die Uferpromenade.

Bei einer Walbeobachtungsfahrt vor Vancouver Island. Man fährt in speziellen Schnellbooten etwa 1 Stunde in das Gebiet wo sich Wale aufhalten. Wir haben  den Wal allerdings nur zweimal gesehen. Einmal ist er ca. 50 Meter vor dem Boot aufgetaucht und dann in weiterer Entfernung. Viele Bilder waren nicht möglich.

Im Bacon Hill Park auf Vancouver Island ist der Nullpunkt vom Trans Canada Highway.

Im Mac Millan Park mit einem Spaziergang durch den Cathedral Grove. Bei einem Sturm sind vor ein paar Jahren mehrere dieser Riesenbäume umgestürzt. Die Bäume sind zum Teil bis 800 Jahre alt und bis zu 75 Meter hoch.

Bei Victoria in der alten Festung Fort Rodd Hill. Hier steht das Fishgard Lighthouse, ein Leuchtturm der noch bis heute in Betrieb ist. Man kann auch das alte Fort anschauen wo noch Bunkeranlagen und Befestigungen zu sehen sind.

Streckenverlauf auf unserer Tour:

Von Vancouver nach Harrison Hot Springs - Hope über Kelowna nach Revelstoke. Von Revelstoke über Golden nach Radium Hot Springs. Radium - Banff - Field - Lake Louis. Nach Lake Louis eine Übernachtung am Honeymoon Lake und von dort nach Jasper. Jasper nach Tete Jaune Cache nach Blue River und von dort zum Murtle Lake im Wells Gray Park. Murtle Lake nach Clearwater und von dort dann Richtung Vancouver. Gesamter Streckenverlauf mit Abstecher nach Vancouver Island ca. 3400 Km. Als Zeitansatz mindestens 16 Tage rechnen. Wenn noch mehrere Übernachtungen an gleichen Orten dazukommen, braucht man gute 3 Wochen. 

Als Camper hatten wir ein C29/31 Fahrzeug. Für drei Personen mehr als gross. Der Spritverbrauch lag wieder bei 28 - 30 Litern. Als Veranstalter hatten wir diesmal Cruise Canada. Übernahme, Einweisung und Zustand des Fahrzeuges waren sehr gut. Alles wurde auf deutsch erklärt. Strassen waren bis auf wenige Strecken immer sehr gut ausgebaut. Auf die Campingplätze am besten am frühen Tage kommen. In der Hochsaison kann es sonst schnell voll werden. Vorbestellung ist dann Pflicht.